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Kommando fdisk: Auf Platte(n) Partition(en) erzeugen.

Alle auf der Platte bisher vorhandenen Daten gehen nach Partitionierung verloren (außer wenigen sehr speziellen Fällen). Daher ggf. sie sichern im Vorfeld!.

Die (erneute) Partitionierung einer Platte ist der erste Schritt nach ihrer neuen Formatierung. Der zweite Schritt ist die Bestimmung des Dateisystems (file system). Dazu verwendet man ein anderes Kommando mkfs (make file system) - siehe Beispiele unten.

Es gibt sicherlich eine Menge Tools (mit GUI) für Linux, welche bequem Platte partitionieren. fdisk hat den Vorteil, dass es in den meisten (allen?) Linux-Distributionen standardmäßig installiert ist. Das Programm ist ausgreift. Der Nachteil - wenn man will - ist, dass die Bedienung (das Auswählen der Befehle und Optionen) manchen nicht erfahrenen Usern antiquiert erscheinen mag.

sudo fdisk [OPTION] [DEVICE]

Wenn keine [OPTION] eingegeben wurde, ist die Nutzung interaktiv. Der Nutzer wird aufgefordert, die nächste Option einzugeben (die Bearbeitung erfolgt eine Option per Schritt). Um das Menü aller zur Verfügung stehenden Optionen anzuzeigen, tippt der User (Option) m (die Hilfe Taste) ein.

Was sind devices?
Die Liste der angeschlossenen Geräte (Devices) wird u.a. via Befehl lsblk (list blocks) oder lsblk -e 7 (um die loop blocks auszuschließen). Das nachstehende Bild zeigt die Ausgabe zu diesem Zeitpunkt auf meinem Rechner.

Ausgabe des Kommandos lsblk
Beispiel von Ausgabe des Kommandos lsblk

Im Beispiel sind 3 SCSI Devices (sd) werden der Reihe nach (a, b, c) aufgelistet:

  1. /dev/sda,
  2. /dev/sdb,
  3. /dev/sdc.

Angeschlossene IDE Festplatten wären, wie SCSI Platten, der Reihe nach aufgelistet. Allerdings mit der Bezeichnung /dev/hd statt /dev/sd:

  1. /dev/hda,
  2. /dev/hdb,
  3. /dev/hdc...

Unterhalb des Eintrags für eine Festplatte zeigt lsblk ihre Partitionen an. Z.B. hat /dev/sdb 2 Partitionen - welche zur Identifikation einfach der Reihe nach numeriert werden:

  1. /dev/sdb1
  2. /dev/sdb2

Die Festplatte /dev/sdc ist ein USB-Stick mit einer einzigen Partition von 1,9 GB Speicherkapazität.

Option (Menübefehl) Bedeutung
m (wie menu)

Die zur Verfügung stehenden Befehle (Optionen) auflisten.

-d (wie delete)

Eine Partition löschen: Wenn mehrere Partitionen gelöscht werden sollen, wird der Befehl wiederholt.

-n (wie new)

Eine neue Partition anlegen: Sollte mehrere Partition angelegt werden, wird der Befehl wiederholt.

-l (wie list types)

Listet die unterstützten Partitionstypen. Jedem Typ wird eine Nummer zugeordnet. Nachstehend einige Beispiele:

19 Linux swap
20 Linux file system
11 Microsoft Basic Data (for NTFS file system)

-t (wie new)

Partitionstyp festlegen: die dem Typ zugeordnete Nummer (siehe Menü l) wird eingetragen.

-q (wie quit)

Der interaktive Modus wird verlassen ohne Änderungen des Zustandes.

-w (wie write)

Alle Befehle werden durchgeführt und das Programm beendet.

Tab. Optionen von fdisk im interaktiven Modus

Anwendungsbeispiel:
Um den USB-Stick /dev/sdc im interaktiven Modus neu zu partitionieren, werden folgende Kommandos der Reihe nach durchgeführt:

  1. sudo fdisk /dev/sdc
  2. d (lösche die einzige Partition /dev/sdc1)
  3. n (erzeuge eine neue Partition /dev/sdc1)
  4. t (Nummer=11, damit es auch von Microsoft Windows lesbar wird)
  5. w (führe die Befehle durch und beende fdisk)

Es muss noch das Dateisystem (File System) auf die Partition installiert werden. Will man das NTFS von Microsoft Windows installieren, kann folgender Befehl verwendet werden:

sudo mkntfs -L Label --enable-compression --verbose --quick /dev/sdc1

-L (wie label) bestimmt den "Namen" der Festplatte.
--quick "Quick Formatting" heißt, dass die Sektoren der Festplatte nicht mit Nullen überschrieben werden. (Das Überschreiben maskiert vorhandene Daten, ist aber zeitaufwendig).
Tab. Optionen von mfntfs

Weiterführende Links auf Englisch (EN):

Weiterführende Links auf Deutsch (DE):